Bisher galt als Richtwert über die Lage in der Covid-19 Pandemie der sogenannte Inzidenzwert...
Bisher galt als Richtwert über die Lage in der Covid-19Pandemie der sogenannte Inzidenzwert, der angibt, wie viele Menschen sich in den letzten 7 Tagen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt haben.
So galt 50er-Inzidenzwert als ein Kriterium für dieVerschärfung von Schutz-Maßnahmen. Im Corona-Kabinett hat man sich jetzt darauf geeinigt, ganz auf die 50er-Inzidenz im Infektionsschutzgesetz zu verzichten und sich auf andere Maßstäbe zu konzentrieren: die Belastung in den Krankenhäusern zumBeispiel.
"Die 50er-Inzidenz im Gesetz hat ausgedient."
Sagte Gesundheitsminister Spahn den tagesthemen: Der Wert - nicht mehr als 50 neue Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen - habe für eine ungeimpfte Bevölkerung gegolten. Wichtig sei in Zukunft etwa die Krankenhausbelegung.
Einige Bundesländer sind von Inzidenz schon abgerückt und haben ihren Fokus auf die Situation in den Krankenhäusern gelegt:
In Bayern zum Beispiel gilt schon seit dem 2. September anstatt der Inzidenz die „Krankenhausampel“ als Indikator für geltende Maßnahmen wie zum Beispiel die FFP2- Masken Pflicht. Diese zeigt an, wie viele Patientinnen und Patienten in den letzten 7 Tagen aufgrund einer Covid-19 Erkrankung in die bayrischen Krankenhäuser aufgenommen wurden bzw. auf Intensivstationen behandelt werden müssen.
Wenig begeistert von diesen Entwicklungen ist Gesundheitsexperte und SPD Politiker Karl Lauterbach. Dem Fernsehsender Phoenix erläuterte er:
"Das halte ich für falsch, weil auch viele derjenigen, die erkranken und nicht ins Krankenhaus müssen, schwer erkranken und langfristige Schäden davontragen.“
Er hält das Ampelsystem für einen zu langsamen Indikator, der der Pandemie hinterherhinke: "Wir fangen an, es zu leicht zu nehmen“.
Nein, sagt Bundesjustizministerin Christine Lambrecht:
Nur sei neben dem Anstieg der Infektionszahlen auch dieImpfquote und die Lage im Gesundheitswesen relevant- nicht mehr nur ein Schwellenwert.
Auch in anderen europäischen Ländern haben sich mutige Unternehmer des Mangels an Schutzausrüstung angenommen und sich an die Maskenproduktion gewagt. Wir konnten einem Unternehmer in der Schweiz dabei helfen, eine Produktion in den Werkstätten eines Gefängnisses auf die Beine zu stellen!